von und mit Michèle M. Salmony (1996-1998)
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Ein sommerliches Frühstück im Garten endet mit dem Tod von Grossvater, Vater und Sohn. Der schauerliche Fluch der alten Heidrun, der seit dem 17. Jahrhundert über dieser Familie schwebt, findet so seine Vollendung.

Dieses schreckliche Familiendrama wird auf sehr verschlungenen Wegen erzählt, denn die Hauptpersonen melden sich, ob tot oder lebendig, immer wieder ungefragt zu Wort.

Eine Erzählung, aus der die Figuren manchmal ausscheren, übermütig, traurig, böse. – ein bitter-ernstes Slapstick über Oberflächlichkeit, Harmoniesucht und Konsumtrostlosigkeit contra Liebe, Lust und nie verzeihende Bosheit – Leben contra Schein, Phantasie contra Konserve.

Presse

Was – und vor allem wie – die Basler Schauspielerin Michèle M. Salmony in ihrem Stück „Frühstück bei Frauenarzt Dr. Wendelin. Oder: Die Apfelnässe eine vertrackte Familiensaga aufbaut, sprüht vor Komik, da und dort auch einer Prise Tragik, Ideenreichtum und lebt von einer bemerkenswerten schauspielerischen Leistung.
Georg Schmidt, Basler Zeitung, 6. /7. April 1997
Sie spricht, singt, schreit, flüstert deutsch, schwedisch und mittelhochdeutsch, stellt mit einem Nichts an Mitteln Kinder, junge Mädchen, Männer und alte Frauen auf die Bühne, und fände das Ganze nicht im heutigen Bern … sondern wirklich zur Zeit der Ritter und Schlossfräulein in einer Mittelalterlichen Stadt statt: Michèle M. Salmony würde am Schluss von Knechten in Kettenhemden abgeführt und wegen Hexerei und zauberischer Vorgaukelung von Unwirklichem und Gotteslästerlichem dem reinigenden Feuer übergeben.
Charles Linsmayer, Der Bund, 10. Januar 1997
Problemlos bringt sie neben der Familie des Frauenarztes Dr. Wendelin auch deren Ahnen aus dem 17. Jahrhundert samt Wallenstein und die direkten Vorfahren der Familie auf der kleinen Bühne unter. Selbst die Pferde fehlen nicht… Die Schauspielerin schlüpft fast übergangslos von der einen zur anderen Person und bringt mit minimaler technischer Unterstützung Figuren, und Situationen zum Leben. Witzig, sarkastisch, aber auch liebevoll und nachdenklich präsentiert sie die traurige Geschichte…
Ursula Baumann, Berner Tagblatt, 16. 1. 1997
… sie schlüpft dabei in 16 verschiedene Rollen. Durch Veränderung der Stimmlage, Gestik und Mimik schafft sie authentische Figuren. Durch gefühlvolle Darstellung der Familienmitglieder und Kontaktaufnahme mit dem Publikum macht Salmony aus dem Ein-Frau-Stück ein echtes Theatererlebnis.
Südschweiz, 15. 12. 1997
…dabei spielt sie die 12 verschiedenen Rollen aus diversen Zeiten selber. Dies tönt verwirrend, ist es aber dank der vielseitigen Schauspielkunst von M. M. S. gar nicht. Zu jeder Sekunde ist klar, wer spricht und wo wir uns in der Geschichte gerade befinden. Dabei erzählt die Autorin nicht linear ….70 Minuten pure Theaterkunst, bei der man manchmal herzhaft lachen , oft lächeln oder grinsen kann. Zwischen den Zeilen steht aber Traurigkeit…
Bea Berczelly, Basellandschaftliche Zeitung, 8. 4. 1997
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