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Oder siehe das Video auf Vimeo: https://vimeo.com/28349326
Offen heisst in diesem Projekt, offen für Impulse, Zufall, Spontaneität und Aufrichtigkeit der Gefühle, die sich in Fehlern manifestieren: In diesem Projekt drückt sich Salmony Di Stefano nicht durch das Verfassen einen Textes aus, sondern wählte einen von einem anderen Autor geschriebenen Text. Diesen spricht sie, während sie sich schnell an verschiedenen Punkten der Stadt fortbewegt und gleichzeitig das Geschehen, dass sich vor ihren Augen abspielt, filmt. Störung als Impuls Den Text deklamiert sie nicht laut, will kein Bravourstück der Rezitation vollbringen, sondern will in der Anstrengung des Gehens, Sehens und Hörens den Text nicht verlieren. Die Begegnung mit dem Unerwarteten verändert den Text: Das unmittelbare Geschehen erzeugt Gefühle, lenkt vom Text ab, gibt neue Assoziationen. Salmony Di Stefano passieren so Textfehler, -lücken oder -verzögerungen. "Offen" lässt einem unweigerlich an opera aperta (Umberto Eco - Offenes Kunstwerk) denken, an Teilnahme und Interpretation des Publikums, an das Werk, das sich nicht abgeschlossen präsentiert, sondern von den Betrachtenden mit mehr oder weniger verschiedenen Bedeutungen jedes Mal von neuem erzeugt wird. Die Zuschauer des Filmes interpretieren die Begegnung zwischen Text, Bild und Geräusche in dem sie dem Faden ihrer eigenen Assoziation folgen. Die verschiedenen Elemente des Films vermischen sich zu einer für jeden Betrachtenden wahrscheinlich anderen Einheit mit verschiedenen Bedeutungen: tragische, komische, angenehme. Die Wahl des Textes (der Monolog von Hamlet) hat keinerlei besondere Bedeutung. Er wurde gewählt nur weil jeder von uns ihn kennt oder zu kennen glaubt, und er deshalb geeignet ist, die Veränderungen, die Salmony Di Stefano, das Setting und das Publikum vornehmen, zu messen.